Bericht des Aufsichtsrats

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands im Jahr 2022 war im Zuge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine durch steigende Leitzinsen und damit in der Folge auch höhere Kreditzinssätze geprägt. Auch der Kaufkraftentzug aufgrund der hohen Teuerung hinterließ seine Spuren.
Das Kundengeschäft hat sich 2022 zwar weiter erfreulich entwickelt; die starken Zinserhöhungen der EZB haben jedoch insbesondere im Bereich der Immobilienfinanzierung das Kreditwachstum verlangsamt.

Unsere Bank hat sich den damit zusammenhängenden besonderen Herausforderungen gestellt und diese hervorragend gemeistert. Hervorgehoben sei hier die Entscheidung, das Eigenkapital der Bank zu stärken, insbesondere die Möglichkeit zur Zeichnung von Geschäftsanteilen bis 1.500 Euro (bisher 500 Euro).

Der Aufsichtsrat hat seine Überwachungsaufgaben in hohem Maße wahrgenommen und mit dem Vorstand intensiv über die strategische Entwicklung der Bank beraten, insbesondere über die beabsichtige Fusion mit der VR Bank Ravensburg-Weingarten.

Ein Meilenstein im Jahr 2022 war die Aufnahme der Fusionsgespräche mit der VR Bank Ravensburg-Weingarten. Der Aufsichtsrat war diesbezüglich, wie auch zu weiteren wichtigen strategischen Themen, in regelmäßigem, engem Austausch mit dem Vorstand und stets zeitnah in alle maßgeblichen Entscheidungen eingebunden. Der Aufsichtsrat hat das Fusionsvorhaben von Anfang wohlwollend begleitet und zusammen mit dem Vorstand die Interessen unserer Bank im Rahmen der Verhandlungen vertreten. Im Rahmen von Vertreterdialogen Ende März 2023 wurden die Vertreter unserer Bank vom Vorstand wie auch von mir ausführlich über die geplante Fusion informiert. Diese Fusion stellt eine große Chance im Hinblick auf eine weiterhin positive Entwicklung unserer Bank dar. Das neue und größere Geschäftsgebiet eröffnet unserer Bank erhebliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Im Namen des Aufsichtsrats bitte ich die Vertreter unter Ihnen bereits an dieser Stelle um ein positives Votum im Rahmen der Vertreterversammlung.

Der Aufsichtsrat hat ungeachtet der veränderten Rahmenbedingungen im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben erfüllt. Er nahm seine Überwachungsfunktion wahr und fasste die in seinen Zuständigkeitsbereich fallenden Beschlüsse, dies beinhaltet auch die Befassung mit der Prüfung nach § 53 GenG. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat und die Ausschüsse des Aufsichtsrates in insgesamt 19 Aufsichtsrats- bzw. Ausschusssitzungen über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz-, Ertrags- und Risikolage sowie über besondere Ereignisse.

Der vorliegende Jahresabschluss 2022 der Volksbank Friedrichshafen-Tettnang eG mit Lagebericht wird vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband e. V. geprüft. Das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung wird von den Prüfern des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes e.V. im Rahmen der Aufsichtsratssitzung am 23. Mai 2023 vorgetragen und eingehend erläutert. Über das Prüfungsergebnis wird in der Vertreterversammlung berichtet.Den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses hat der Aufsichtsrat geprüft und hierzu seine Zustimmung erteilt. Der Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses - unter Einbeziehung des Gewinnvortrages - entspricht den Vorschriften der Satzung.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die geleistete Arbeit und die im Geschäftsjahr 2022 erzielten guten Ergebnisse. Der Aufsichtsrat empfiehlt der Vertreterversammlung, den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss zum 31. Dezember2022 festzustellen und die vorgeschlagene Verwendung des Jahresüberschusses zu beschließen sowie dem Vorstand und dem Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2022 Entlastung zu erteilen.

Nach den Bestimmungen der Satzung scheiden turnusgemäß mit Ablauf der diesjährigen Vertreterversammlung Frau Sonja Joos, Frau Sabine Nölke-Damms sowie die Herren Dr. Guido Brunner und Konrad Renz aus dem Aufsichtsrat aus. Frau Nölke-Damms sowie Herr Dr. Guido Brunner stehen für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. Frau Joos und Herr Renz haben sich im Zuge der Gespräche um die Neuaufstellung des Aufsichtsrats für das Fusionshaus entschieden, ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat der Volksbank Friedrichshafen-Tettnang eG zu beenden und sich nicht erneut zur Wahl zu stellen.
Zwei weitere Aufsichtsräte, die Herren Johannes Brugger und Otto Zehrer, haben sich - ebenfalls - im Hinblick auf die anstehende Fusion bereit erklärt, ihr Amt vor Ablauf der Amtszeit niederzulegen.

Wir danken allen genannten Aufsichtsräten für diese Entscheidung, die im Rahmen der für das Fusionshaus anstehenden Veränderung des Aufsichtsratsgremiums ein wichtiger Baustein für das Fortkommen der Verhandlungen war. Eine würdige Verabschiedung der scheidenden Aufsichtsräte wird im Kreise des Aufsichtsrats wie auch im Rahmen der Vertreterversammlung erfolgen. Allen scheidenden Aufsichtsräten danke ich im Namen aller Kolleginnen und Kollegen sehr herzlich für ihre hervorragende Mitarbeit. Alle genannten Aufsichtsratsmitglieder haben ihre Fachkompetenz über viele Jahre hinweg an unterschiedlichen Stellen eingebracht und die Bank stets konstruktiv begleitet.

Im Zuge der Vertreterversammlung werden für den Aufsichtsrat der nach der Fusion entstehenden Volksbank Bodensee-Oberschwaben eG weitere Mitglieder aus dem bisherigen Aufsichtsrat der VR Bank Ravensburg-Weingarten eG zur Wahl vorgeschlagen. Die entsprechenden Informationen erhalten die Vertreterinnen und Vertreter mit der Einladung zur Vertreterversammlung und im Rahmen der Vorträge im Rahmen der Versammlung.

Tettnang, im Mai 2023
Der Aufsichtsrat
Wolfram Müssig, Vorsitzender